Achtung und Respekt

Die Wörter «Achtung» und «Respekt» sind wesensverwandt und haben eine grosse Bandbreite, sei es in der Natur oder im persönlichen und gesellschaftlichen Umgang und Zusammenleben. Als Hauptwörter sind «Achtung» und «Respekt» neutrale Begriffe, die erst durch tätigkeits- definierte Aussagen einen weiteren Sinn erhalten, wie z.B. achten, verachten, respektieren, achtungslos, respektlos usw. In diese Betrachtungen einbezogen wird ebenfalls unser Verhalten gegenüber unserer einzigartigen Natur und Umwelt, die durch Menschen seit vielen Jahren in Nah und Fern ausgebeutet und missbraucht wird.

Achtung und Respekt gegenüber unserer Natur

Seit vielen Jahren werden wir mit der Zerstörung unserer Umwelt und unserer lebenswichtigen Ressourcen konfrontiert und aufgeschreckt. Diese beginnt nicht nur bei der Rodung der für unser Klima wichtigen Regenwälder, sondern die Umweltzerstörung beginnt bei uns. Wir alle können vor unserer «Haustür» mit dem Erhalt einer intakten Umwelt beginnen. Unsere Achtung und unser Respekt gegenüber einer lebensnotwendigen intakten Natur – auch gegenüber den nächsten Generationen – muss gestärkt werden. Wissend, dass auch die weltweite Ausbeutung, verbunden mit Korruption und Gewinnstreben, an der Zerstörung der Umwelt mitverant- wortlich ist. Trotzdem sind wir alle persönlich aufgerufen, unseren nächsten Lebensraum sauber zu halten.
Oder ist es in Ordnung, wenn entlang von Wegen und Strassen Zigarettenstummel, Papiere, Hundekot und vieles andere «entsorgt» wird, anstelle dies in bereitstehende Abfallbehälter zu werfen oder zu Hause zu entsorgen?


Achtung und Respekt gegenüber sich und den Mitmenschen

Waren früher Eltern, Lehrer, Pfarrer, Gemeindepräsidenten u. a. Respektpersonen, hat sich dies seit den 60er-Jahren stark verändert, von der «autoritären» zur sog. «antiautoritären» Erziehung. Da Eltern mit der Erziehung teils überfordert sind und Kinder oftmals zu «Kameraden» erzogen werden, überträgt sich dieser mangelnde Respekt gegenüber den Eltern auch nach aussen, d.h. in die Schule, in Vereine, in unsere Gesellschaft. Heute vergisst man leider, dass Achtung, Respekt und auch Freundlichkeit wichtige Teile der Erziehungsarbeit darstellen, es sind elementare Basiselemente unseres Zusammenlebens.
Vorbilder dazu müssen wir nicht bei den Kindern suchen, sondern bei uns persönlich. Viel zu oft vergessen wir dabei, dass mehr Achtung und Respekt, auch gegenüber Andersdenkenden, notwendig wäre. Müsste jeder, der andere kritisiert und in Misskredit bringt, namentlich zu seiner Äusserung stehen, würden weniger Halb- und Unwahrheiten verbreitet. Facebook und Fake-News u.a. lassen grüssen. Ein persönliches Gespräch bei Meinungsverschiedenheiten wäre der einzig richtige Weg. Voraussetzung dazu ist aber Ehrlichkeit und Verantwortungs- bewusstsein. Aufeinanderzuzugehen wäre das richtige Rezept.

Achtung und Respekt sind keine Fremdwörter, sondern Begriffe, die wir alle bestens kennen sollten, aber ihnen nicht immer die Beachtung schenken, die sie verdienen. In diesem Sinne wäre es sehr wichtig, diesen Wörtern in unserem Zusammenleben mehr Beachtung zu schenken, denn bei persönlichen Verunglimpfungen und ungerechtem Verhalten wird es für die Fehlbaren schwieriger hinzustehen und allfällig unrehtmässig Gesagtes oder Getanes zu korrigieren.

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